Konzertgitarren
werden auch klassische, spanische oder Nylon Gitarren genannt. Ihre Geschichte lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen, wo sie unter dem Namen "guitarra latina" in Spanien bekannt wurde. Um 1500 war sie in ganze Europa bekannt und zählt seit etwa 1800 zu den beliebtesten Instrumenten.
Ihr voller und warmer Klang harmoniert besonders gut mit klassischer, volkstümlicher und spanischer bzw. latein-amerikanischer Musik. Aber auch in der modernen Pop-Musik wird sie häufig eingesetzt.
Als Instrument für den Anfang ist die Konzertgitarre sehr beliebt, da sich die weichen Nylonsaiten leichter abdrücken lassen als die bei Western- und E-Gitarren verwendeten Stahlsaiten. Wegen ihrer kleineren Korpusgröße (im Vergleich zur Westerngitarre) bzw. des geringeren Gewichts (im Vergleich zur E-Gitarre) ist sie bequem zu handhaben.
Bauteil | Erkennungsmerkmal |
Kopfplatte | durchbrochen |
Saiten | 6 Nylonsaiten. Die oberen 3 Saiten (E-A-d) sind umsponnen |
Stimmung | E-A-d-g-h-e' |
Mensur | ca. 65 cm |
Griffbrett | Breite am Sattel ca. 52 mm (selten 48 - 50 mm) |
Hals - Korpus Übergang | 12. Bund |
Je besser die verwendeten Materialien und je höher der Anteile an Handarbeit, umso hochwertiger die Gitarre.
Materialauswahl
Neben konstruktiven Merkmalen ist die geschickte Kombination der Tonhölzer für den Korpus maßgeblich. Den besten Klang haben Gitarren, bei denen der komplette Korpus (Decke, Zarge, Boden) aus massiven Tonhölzern gefertigt wird. Rund 1.000 Euro kostet so ein Modell.
Bereits ab etwa 200 Euro sind Gitarren mit Massivholzdecke erhältlich. Für Zarge und Boden werden dreilagige Hölzer verwendet. Noch günstiger sind Gitarren, bei denen auch die Decken furniert, laminiert, oder gesperrt sind.
Weil das Holz freier schwingen kann, klingen Instrumente mit Massivholz Decken, Zargen oder Böden besser.
Bauteil | verwendete Materialien |
Hals | Ahorn, Cedro, Mahagoni |
Griffbrett | Ahorn, Ebenholz, Nussbaum, Palisander*, Wenge |
Decke | Zeder, Fichte |
Boden und Zarge | Ahorn, Kirschbaum, Mahagoni, Nussbaum, Palisander* |
Sattel und Steg | Graphit, Knochen, Kunststoff, TusQ |
Bünde | Neusilber |
Oberfläche | Hochglanz Lackierung, Matt Lackierung |
*) Seit 1.1.2017 sind alle Palisanderarten vom Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES unter Schutzstufe 2 gestellt worden. Seither ist die Verwendung von Palisander im Instrumentenbau rückläufig.